Die Sonne stellt die XIX. Karte der Großen Arkana dar und gilt beim Tarot-Legen als eine sehr positive Karte. Viele Tarot-Illustrationen zeigen die Sonne mit einem menschlichen Gesicht und einem Strahlenkranz. Zu den gängigen Deutungen der Karte gehören Erfolg und Glück in vielen unterschiedlichen Variationen.
Im Rider-Waite-Tarot lassen sich drei Ebenen der neunzehnten Karte der Großen Arkana unterscheiden. Im Vordergrund befindet sich ein nacktes Kind, das ohne einen Sattel auf einem Schimmel sitzt und die Arme ausbreitet. Das Kind lächelt und trägt einen Kopfschmuck, von dem eine einzelne rote Feder aufragt. In der linken Hand hält das Kind ein Banner, das an einer langen Stange befestigt ist. Das Banner besteht aus einem langen roten Tuch, das bis auf den Boden fällt.
Hinter dem Kind befindet sich eine graue Mauer, auf deren anderen Seite hohe Sonnenblumen wachsen. Über allem erhebt sich am Himmel eine strahlend gelbe Sonne. Die Sonne ist auf dieser typischen Tarot-Karte als eine runde Scheibe dargestellt, von der lange Strahlen ausgehen. Einige der Strahlen sind gerade, wohingegen andere eine gewellte Form aufweisen. Im Rider-Waite-Tarot besitzt die Sonne ein menschliches Gesicht.
Das Schweizer Tarot, das älter ist als das Rider-Waite-Tarot, bildet die Sonne ebenfalls mit einem Menschengesicht ab. Die Strahlen auf der Sonnenkarte im Schweizer Tarot sind allesamt gerade und etwas kürzer als im Tarot von Rider und Waite. Unter der Sonne sitzen zwei Personen, die einander liebevoll ansehen. Auf dem Schoß einer von ihnen liegt ein aufgeschlagenes Buch. Sie sitzen in einer idyllischen Landschaft, in deren Hintergrund ein Kirchturm und Berge zu erkennen sind.
Beim Kartenlegen wird die Sonnenkarte von vielen Fragestellern gern gesehen, wenn es um die Liebe geht. Das Lovers-Path-Tarot von Kris Waldherr macht dies in besonderem Maße deutlich. In diesem Tarot-Deck bildet die Karte zwei Liebende ab, die den Blick fest aufeinander gerichtet haben und einander die Arme entgegenstrecken.
Der Aufschrift auf der Tarot-Karte können Sie entnehmen, dass es sich um Cupido und Psyche handelt, also um zwei Sagengestalten aus der griechischen Mythologie. Cupido war in der Antike der Gott der Liebe, wohingegen Psyche als Göttin der Seele galt, die zunächst als Mensch geboren wurde. Das Paar stellt in der bildenden Kunst beliebtes Motiv dar und kann als Metapher dafür betrachtet werden, dass der menschliche Geist und die Liebesfähigkeit fest zusammengehören.