Die Welt ist die letzte Karte der Großen Arkana und trägt die Nummer XXI. Die Tarot-Karte stellt die Welt oft weiblich dar, wobei sie von männlichen Geschöpfen umgeben ist. In der Astrologie wird die Weltkarte mit dem Saturn in Verbindung gebracht. Eine gängige Deutung der Weltkarte besteht darin, dass Sie ein Ziel erreicht haben oder erreichen werden.
Die Bezeichnung „Welt“ bezieht sich im Tarot nicht nur auf den Planeten Erde, sondern auf alles, was existiert. Manchmal wird diese Tarot-Karte deshalb auch als „Das Universum“ bezeichnet. Dieser Name kommt zum Beispiel im Tarot von Aleister Crowley vor.
Im Visconti-Sforza-Tarot zeigt die letzte Karte der Großen Arkana zwei geflügelte Jungen, die einen Reif emporhalten. Innerhalb des Reifs ist das Bild einer Stadt zu sehen, die wahrscheinlich Jerusalem darstellt. Da das Visconti-Sforza-Tarot aus dem 15. Jahrhundert stammt, ist anzunehmen, dass das Bild von Jerusalem nicht nur auf die irdische Stadt hindeutet. Stattdessen verweist dieses Bild vermutlich auf das himmlische Jerusalem als Metapher für Gottes ewiges Reich.
Im Schweizer Tarot, das vielen anderen Tarot-Decks als Vorlage diente, zeigt die Karte eine nackte Frau, die eine schmale Stoffbahn festhält. Sie ist von einem Kranz aus Zweigen umgeben, welche mit einer Schleife zusammengebunden sind. Auf dem Kranz hockt ein Adler, rechts und links sitzen Tauben. Unter dem Kranz befinden sich ein Stier und ein Löwe.
Das bekannte Rider-Waite-Tarot verfügt über eine sehr ähnliche Illustration. Allerdings fehlen auf dieser Tarot-Karte die Tauben und von den Tieren sind lediglich die Köpfe zu sehen, die von Wolken umgeben sind. In der oberen rechten Ecke der Tarot-Karte befindet sich auch der Kopf eines Mannes. Die Frau, die die Welt repräsentiert, trägt im Rider-Waite-Deck in jeder Hand einen kurzen Stab, und wird häufig als Tänzerin bezeichnet.
Die Tiere stehen einerseits für das Männliche als Gegenpart der weiblichen Welt. Andererseits symbolisieren sie manchen Deutungen zufolge die vier Evangelisten des Neuen Testaments oder die vier Elemente. Möglich ist auch, die Frau als Personifizierung des himmlischen Jerusalems zu betrachten – denn Jerusalem bzw. Zion wird gelegentlich auch mit einer Frau verglichen.