Auf dieser Karte steht eine gefesselte Frau in einem Gefängnis. Dessen Gitterstangen sind aus acht Schwertern gebildet, die in den Boden gerammt wurden. Die Augen der jungen Frau sind verbunden, der Himmel hat eine graue Farbe angenommen. Es ist demnach wahrscheinlich, dass es vor kurzem geregnet hat, denn der Boden, auf dem die Frau steht, ist voll von Pfützen und matschig. Ein hoher Berg ragt im Hintergrund empor.
Auf diesem Berg steht eine Burg. Ihre Dächer sind mit der Farbe Rot bemalt und leuchten deshalb aus der grauen Farbe des Himmels heraus. Vielleicht steht die Burg für das sichere Elternhaus, welches die Gefangene verlassen hat.
Vielleicht steht die Burg für eine Freundschaft oder eine Liebesbeziehung, die sie beendet hat. Vielleicht steht sie aber auch für eine Arbeitsstelle, die sie vor kurzem verloren hat. Diese Dinge liegen jedoch alle zurück, weshalb das Gefängnis größtenteils selbst verursacht wurde.
Die Situation der Frau ist verzwickt: Sie sitzt in einem Gefängnis, das aus Schwertern besteht und von Schlamm umgeben ist, fest. Wegen ihrer Augenbinde kann die Gefangene nicht in die Zukunft blicken und die Vergangenheit hinter sich halten. So symbolisiert die Tarot-Karte die Acht der Schwerter Selbstkontrolle, Hemmung sowie eine geistige Befangenheit.
Der Betreffende ist den gesellschaftlichen Ansprüchen verfallen und stellt zu hohe Ansprüche an sich selbst. Die eigenen Vorstellungen führen dazu, dass die Augenbinde der Gefangenen niemals abgenommen werden kann, wenn der Betreffende sich nicht davon befreit.
Aber die Schwerter sperren die Frau nicht wirklich ein, da sie nur rechts und links an ihrer Seite stehen. Des Weiteren ist die Frau nur von ihren Armen bis zu ihrer Hüfte gefesselt. Die Beine der Gefangenen sind frei. Sie könnte das Gefängnis also jederzeit hinter sich lassen.
Trotzdem verharrt die Gefangene in ihrer deprimierenden Lage. Deshalb fordert die Tarot-Karte den Betreffenden dazu auf, sich von seinem Korsett zu lösen und seinen Geist und Verstand zu aktivieren. Verzicht zu üben und sich selbst einzuschränken ist unnötig. Loslassen und nach vorne blicken ist die Devise!
Die Tarotkarte die Acht der Schwerter zeigt an, dass der Betreffende in einem Netz aus selbst gesponnen Zweifeln gefangen ist, da er seinen eigenen Ansprüchen oder denen seines Umfelds nicht genügt. Dabei ist Kritik sein verborgener Feind und engt ihn in seinem Gefängnis nur noch mehr ein.
Deshalb verdeutlicht diese Karte, dass der Betreffende sich von seinen eigenen Fesseln lösen muss, um aus seiner geistigen Lethargie zu finden. Es ist hierbei besonders wichtig, sich seine eigenen Stärken vor Augen zu halten, damit die geistigen Fähigkeiten wieder wahrgenommen und erkannt werden. Das eigens gesponnene Netz wird endlich aufgelöst, und man selbst ist wieder Herr seines Verstandes.