Die Tarot-Karte Vier Kelche symbolisiert eine Zeit, die von großer Zufriedenheit über das Erreichte geprägt ist. So tritt man kürzer, um den Moment der Stille zu genießen, in dem man sich an ein abgeschlossenes Projekt, ein gelöstes Problem oder sogar an materiellen Gewinn erfreut. Es ist immer gut, sich für eine Weile von dem stressigen Alltag zurückzuziehen und sich einmal entspannt zurückzulehnen.
Dies birgt jedoch auch die Gefahr, dass man an einem Punkt kommt, an dem Entspannung und Faulheit oder Apathie nicht mehr auseinandergehalten werden können. So symbolisieren die Kelche das Wasser, und das Wasser steht für die Gefühlsebene. Die Langeweile, die ausbrechen kann, bezieht sich hier also vielmehr auf die Seele.
Das Gefühl der Übersättigung kann Überhand nehmen, schlechte Laune kommt auf und logische Argumente können diese seelische Ermüdung nicht helfen. So ist auf der Tarot-Karte die Vier der Kelche eine Gestalt zu sehen, die in sitzender Stellung an einen Baum lehnt. Ihre Arme hat sie vor der Brust verschränkt. Diese Gebärde, Arme, die vor der Brust gekreuzt sind, sagen aus, dass der Mensch, um den es geht, alles Außenstehende abblockt, nichts an sich heran lässt, sodass auch keine gut gemeinten Worte ihm helfen können.
Die Verdrossenheit kann von Außenstehenden nicht beendet werden, allein die betroffene Person kann sich selbst aus ihrer seelischen Ermüdung befreien.
Deshalb stellt diese Tarot-Karte eine ganz bestimmte Art des Lebensverdrusses dar. Wenn man die Tarot-Karte die Vier der Kelche gezogen hat, so will sie dem Fragenden damit sagen, dass er selbst oder jemand aus seiner Umgebung gerade eingeschnappt oder temporär verdrießlich auf die Dinge blickt. Oder aber die Karte will uns warnen und sagen, dass wir selbst oder jemand aus unserem Umfeld in einer echten Lebenskrise steckt.
Gründe hierfür können eine Beleidigung des Chefs, des Partners oder eines Freundes sein. Auch eine Verletzung auf der emotionalen und seelischen Ebene führt häufig zu einer Apathie, aus der man nur schwer herausfindet. So schaut die Gestalt der Tarot-Karte die Vier der Kelche missmutig in eine Richtung, die es ihr unmöglich macht, neue Möglichkeiten zu sehen, welche sich der Gestalt in der Form des Kelches anbieten, und die von einer unerwarteten Seite kommen. Da die Tarot-Karte die Zahl Vier hat, ist davon auszugehen, dass der Zustand der Lethargie eine längere Zeit anhält. In manchen Fällen ist diese Unzufriedenheit aber auch nur von temporärer Dauer, die sehr schnell wieder verfliegt.
Man nennt diese Karte "Überdrusskarte". In einer Beziehung kann sie bedeuten, dass die Gefühle einem stehende Gewässer gleichen, das Bodensatz bildet. Entweder bringen wir es wieder zum Fließen oder das Wasser kippt irgendwann um und wir trennen uns.
Die Vier der Kelche zeigt einen jungen Mann, der sich auf seinen Erfolgen auszuruhen scheint. Er genießt den materiellen Gewinn, überdenkt das beendete Projekt, das gelöste Problem. Er scheint sich zu langweilen und erkennt nicht - hier ist der Bezug zum Kelche-As - dass neue Chancen auf ihn warten, die es zu ergreifen gilt, die ihn aus seiner Lethargie reißen und ihn aus seiner Lebenskrise herausführen.